29.01.2021

Die Kunden wollten etwas spezielles. Deshalb schuf Oberflächenspezialist Finehard aus der Schweiz eine besondere Küchenfront: mit 8 mm dünnem Dekton.

 

Für die offene Küche des Einfamilienhauses in Wängi (Schweiz) wurden gemasertes Nussbaum-Echtholz und homogenes Dekton® von Cosentino auf elegante Weise kombiniert. Foto Klaus Andorfer für Finehard / Fraefel AG

Dekton® ist so stabil, dass selbst der Auszugschrank eine 8 mm schlanke Front erhielt. Foto Klaus Andorfer für Finehard / Fraefel AG

Die Fronten aus Dekton® „Keranium“ sind direkt mit den Scharnieren des Korpus verbunden. Foto Klaus Andorfer für Finehard / Fraefel AG

Auch die Fronten der Ober- und Unterschränke mit Klappenscharnier bzw. Auszug wurden in 8 mm dünnem Dekton ausgeführt. Foto Klaus Andorfer für Finehard / Fraefel AG

Für die neue Küche eines Kunden in Wängi im Kanton Thurgau, mittig zwischen Zürich, St. Gallen und dem Bodensee gelegen, war die für die Planung verantwortliche Schreinerei Bisag auf der Suche nach etwas ganz Besonderem. Angedacht war eine Kombination aus europäischem Nussbaumholz mit ausgeprägter Maserung und gleichmäßig dunklen Oberflächen. Oberflächenkonfektionär Finehard empfahl wegen der Homogenität und Gestaltungsoptionen Dekton von Cosentino als Kombinationspartner.

So dünn wie möglich
Um die Farbe des bestehenden Natursteinbodens aufzugreifen, wählte man für die 12 mm dünne horizontale Ablagefläche das graphitschwarze Dekton „Domoos“. Die zentrale Kochinsel sollte sich jedoch optisch etwas abheben. „Dafür nutzten wir Dekton ‚Keranium‘, das mit seinem kraftvoll-technischen Dunkelbraun eine abstrakte Verbindung zur Farbe des Holzes schafft“, erklärt Durak Fazliji, Fertigungsleiter bei Finehard. „Die Türelemente sollten mit derselben Oberfläche ausgeführt werden, allerdings ohne wuchtig oder schwer zu wirken. Wir mussten testen, wie dünn wir die Fronten fertigen können, ohne die Stabilität zu gefährden – und wie wir die Beschläge dauerhaft sicher befestigen können.“ Nach sorgfältigen Tests wurde eine neuartige Küchenfront präsentiert: Die Schranktüren aus lediglich 8 mm dünnem Dekton sind extrem schlank und zugleich extrem stabil.

Direkte Verbindung
Dekton „Keranium“ aus der Tech-Kollektion von Cosentino ist in 20, 12 und 8 mm Stärke verfügbar – zu viel, um die ultrakompakte Oberfläche auf ein Trägerplatte aufzubringen, wenn man ein möglichst schlankes Profil schaffen will. „Wir suchten also nach einer Lösung, die Scharniere direkt mit Dekton zu verbinden“, erläutert Fazliji. „Kleben allein wollten wir nicht. Um jedoch Schrauben zu setzen, brauchten wir ein Befestigungssystem, das mit möglichst kurzen Ankern auskommt und mussten einen Weg finden, präzise und belastbare Bohrungen zu setzen, ohne dass das Material zu viel Spannungen erfährt und reißt.“

Nutzen als Herausforderung
Das keramische Material Dekton ist äußerst stabil, biegefest und robust. Hergestellt wird die ultrakompakte Oberfläche in einem von Cosentino entwickelten Partikelsinterungsverfahren. Bis zu 20 ausschließlich natürliche Mineralien werden dabei unter hohem Druck von ca. 25.000 Tonnen komprimiert und auf bis zu 1.200°C erhitzt, so dass sich die Partikel zu einer äußerst strapazierfähigen Oberfläche mit höchster Homogenität verbinden. Das Material ist laut Hersteller wasser- und fleckenfest, feuer- und hitzebeständig.
Die Härte des Materials ist bei der Verarbeitung jedoch eine Herausforderung. „Wir testeten über Wochen verschiedene Bohrwerkzeuge und deren Parameter an unseren Maschinen“, erinnert sich Fazliji. Schließlich hatte man den perfekten Dreh raus. „Durch Einbezug unseres Beschläge-Lieferanten haben wir das passende Produkt gefunden, welches wir durch hochpräzise Bohrungen perfekt verankern konnten. So konnten die Türscharniere, Klappenbeschläge und Auszüge mittels Zugankern und Schrauben dauerhaft sicher und spannungsfrei befestigt werden.“

Spezialist für Oberflächen
Finehard gilt in der Schweiz als einer der führenden Verarbeiter von innovativen Oberflächenwerkstoffen aus Quarz, Keramik und High-Tech-Materialien für die Raumarchitektur in Küche, Bad und im Wohnbereich. Das Unternehmen gehört zur Fraefel AG, einem der größten Hersteller von Badmöbeln in der Schweiz. Mit innovativen Fertigungsmethoden ist das Unternehmen zudem für den Küchenbau, Architekten, Innenarchitekten und Schreinereien wie die Bisag tätig, die sich auf die Schaffung individueller Lösungen fokussieren.

www.cosentino.com
www.finehard.ch
www.bisag-schreinerei.ch