13.06.2019

Bei Express-Küchen in Melle fand die Frühjahrssitzung des VdDK-Vorstands statt. Die Stimmung unter den Küchenmöblern war durchweg gut. Wohl wegen der interzum. Aber auch wegen der aktuellen Konjunktur.

Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann leitete die Vorstandssitzung des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie, hier im Bild neben VdDK-Präsident Stefan Waldenmaier sowie den gastgebenden Express Küchen-Geschäftsführern Manfred Wippermann und Eckhard Wefing (Foto von links). Foto: VdDK

Noch beflügelt vom Schwung der zeitgleich zu Ende gehenden internationalen Zuliefershow interzum war die Stimmung bei der VdDK-Vorstandssitzung aufgelockert und zuversichtlich. „Sicherlich trugen dazu auch die anscheinend wieder anziehenden Auftragseingänge bei“, unterstreicht der Verband. Und: „Nicht vergessen werden darf hierbei besonders, dass der April 2018 bereits mit über 26% Zuwachs zu 2017 glänzte und somit die ‚Latte‘ für nochmalige Zuwächse außergewöhnlich hoch liegt.“
Im Fokus der Sitzung standen neben dem Geschäftsbericht von Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann mit der umfassenden Darstellung der konjunkturellen Situation die Schwerpunkte Entsorgung von Transportverpackungen, verschiedene Rechtsthemen im Verhältnis zum Möbelhandel sowie Aktuelles aus dem DCC-Fachbeirat Küche/Bad. Aus Köln angereist war Messemacher Bernd Sanden (Koelnmesse GmbH), der sowohl über Veränderungen bei der kommenden IMM Cologne als auch zur Living Kitchen 2021 informierte.

Konjunktur: zunehmend heiter
Der Geschäftsbericht von Dr. Heumann zeigte deutlich, wie ausgesprochen außergewöhnlich Jahr 2018 für die deutsche Küchenmöbelindustrie gewesen sei. Trotz eines Jahrhundertsommers, der viele Möbelgeschäfte „leer“ aussehen ließ, wuchs das Branchensegment Küche um +5,5% nach Wert und stellte damit – wieder einmal – Polster- und Wohnmöbelsegment in den Schatten. Dass dieses Wachstum maßgeblich vom Ausland getragen wird, zeugt von der ausgesprochen guten Positionierung der VdDK-Mitglieder auf internationalen Märkten.
Die Situation hatte sich allerdings im 1. Quartal 2019 – bezogen auf dieses außergewöhnliche Niveau – leicht eingetrübt, wobei der Ausdruck „heiter bis wolkig“ die Lage am besten kennzeichnete. Unter dem Strich scheint der durch vorhergegangene Insolvenzen gewaltig gestiegene Auftragsbestand nun abgebaut, die Lieferzeit bewegen sich in normalem Rahmen.
Wie schon seit Jahren tragen die Ausfuhren die aktuelle konjunkturelle Entwicklung. Mit Blick auf die düstere Verbraucherstimmung im Küchen-Exportland Nr. 1 ‚Frankreich‘ bleibe indes zu hoffen, dass die Exportumsätze im weiteren Jahresverlauf zumindest stabil bleiben.

Ausblick auf die Living Kitchen 2021
Wie geht es mit der LivingKitchen weiter? Dazu nahm Bernd Sanden von der Koelnmesse Stellung. Zusammengefasst lautet sein Statement: „Das Ziel sind mehr Besucher aus dem deutschen Küchenfachhandel und Mobilisierung der Elektrogeräteindustrie auf Ausstellerseite. 2021 wird es in Köln eine neu Hallenstruktur geben. Denn die moderne „Halle 1+“ ist laut Sanden für die Living Kitchen fest eingeplant. Auch deshalb wurde der Anmeldestart für 2021 bereits auf den Juli dieses Jahres fixiert.

Branchenlösung bis Ende 2020 gesichert
Andreas Ruf von der Herforder Geschäftsstelle machte die VdDK-Vorstände schließlich mit den Veränderungen bei der branchenweiten Entsorgungslösung von Transportverpackungen vertraut. Das bisherige Erfolgsmodell sei nach intensiven Verhandlungen bis Ende 2020 über den Partner RKT gesichert – für die Zeit danach starten Ausschreibung bzw. Verhandlungen demnächst. Die Sitzungsteilnehmer machten klar, dass die Küchenmöbelindustrie an einer gemeinsamen Branchenlösung mit attraktiven Konditionen festhalten will.

„Erstklassiger Zuspruch“
Einen weiten Bogen zu juristischen Schwerpunkten schlug danach Corinna Kronsbein, derzeit Referentin des Hauptgeschäftsführers in Herford. Beachtung fand unter den Zuhörern der erst 2018 initiierte Arbeitskreis Unternehmensjuristen, „der sich erstklassigen Zuspruchs erfreut“, so ein Verbandssprecher. Diskutiert wurden auch die Klage der Wettbewerbszentrale gegen Giga International, die notwendige Überarbeitung des Formulars zu Qualitätsanforderungen eines großen Einkaufsverbands sowie die einseitig erklärte Neufassung der Berechnungsgrundlagen von Warenkreditversicherungen für die Möbelindustrie.

Elektronische Bestellabwicklung
DCC-Geschäftsführer Dr. Olaf Plümer legte gegenüber dem VdDK-Vorstand schließlich Rechenschaft ab über die zuletzt geleistete Arbeit im DCC mit besonderem Blick auf den Fachbeirat Küche/Bad. Sehr erfreut wurden vom VdDK-Gremium u.a. die vom VDM geförderten DCC-Vorhaben zur Expansion des IDM-Standards auf fremdsprachige Märkte und zur elektronischen Bestellabwicklung (EDI) aufgenommen.

Die nächste Vorstandssitzung wird turnusmäßig im Herbst 2019 stattfinden. Konkret am 27. November.

www.vhk-herford.de