06.05.2020

In Covid-19-Zeiten wird sehr viel mehr Geschirr gespült (+24%), aber etwas weniger Wäsche gewaschen (-1%). Das hat Haier Europe in einer Studie herausgefunden.

Vernetzte Haushaltsgeräte offenbaren, wie sich Verbraucherverhalten verändert. Foto: Candy

Auf Basis anonymisierter Nutzungsdaten von über 70.000 Haushaltsgeräten der Marken Candy und Hoover hat Haier Europe eine interne Studie zum Verhalten der europäischen Verbraucher*innen seit Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) durchgeführt. Das Ergebnis: Die Nutzung von Geschirrspülern ist europaweit mit einem Plus von 24% stark gestiegen, die Nutzung von Waschmaschinen hingegen ist mit minus 1% leicht rückläufig. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Dampfprogramme etwas häufiger zum Einsatz kommen (+8%). Auffällig ist auch, dass sich die bevorzugte Uhrzeit für das Wäschewaschen verändert hat: So wird die Waschmaschine in der Corona-Krise meist in den Morgenstunden beladen.

Was die Daten Haier bringen
„In dieser Pandemiezeit erleben wir plötzliche Veränderungen in unseren täglichen Gewohnheiten: Es ist wichtig zu verstehen, welche Verhaltensweisen für diese ungewöhnliche Periode spezifisch sind (z.B. öfter zu Hause Mittagessen) und welche mit größerer Wahrscheinlichkeit auch später fortbestehen (z.B. häufigeres Wäschewaschen oder Geschirrspülen am Morgen, aber auch eine erhöhte Neigung, Lebensmittel online zu kaufen). Dank der aggregierten Daten, die wir von unseren vernetzten Geräten erhalten, sind wir in der Lage, Veränderungen in den Nutzungsmustern zu beobachten, um Produkte und Funktionalitäten an die sich entwickelnden Verbraucherbedürfnisse anzupassen“, betont Andrea Contri, Leiter der IOT-Abteilung für Ökosysteme bei Haier Europe, der die Studie durchgeführt hat. „Durch die Untersuchung und Analyse dieser Daten können wir nützliche Erkenntnisse gewinnen und so beispielsweise Geschirrspüler planen, die für häufigeren Gebrauch ausgelegt und mit automatischen Nachbestellsystemen für Spülmittel ausgestattet sind oder das Energiemanagement auf den erhöhten Einsatz in Spitzenzeiten hin optimieren.“

Daten von vernetzten Hausgeräten
Wie hat sich das Verbraucherverhalten nach Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und insbesondere ab Beginn des Lockdowns (9. März in Italien, 17. März in Frankreich und 24. März in Großbritannien) verändert? Um diese Frage zu beantworten, verglich Haier Europe die im Januar 2020 aggregierten anonymisierten Daten von vernetzten Haushaltsgeräten mit den seit Beginn des Lockdowns gewonnenen. Ausgewertet wurde das Nutzerverhalten von über 70.000 europäischen Verbraucher*innen, die Waschmaschinen und Geschirrspüler von Candy und Hoover verwenden.
In Großbritannien, wo die Nutzungshäufigkeit tendenziell höher ist als in anderen Ländern (8 bis 9 Waschladungen pro Woche gegenüber 6 bis 7 in ganz Europa), war der Rückgang mit -6% seit dem 24. März stärker ausgeprägt. Interessant sei laut Haier auch, dass Programme mit Dampfoptionen um + 8% zulegten, was einem Gesamtanteil von 3% aller Programme entspricht. Diese Zunahme hängt vermutlich damit zusammen, dass die Anwender*innen vermehrt Kleidungsstücke sehr gründlich reinigen wollen.
Die beliebtesten Waschtage sind nach wie vor Samstag und Sonntag. An diesen beiden Tagen werden insgesamt 34% der wöchentlichen Wäschen erledigt. Eine Ausnahme bildete das Osterwochenende: Hier gab es eine Verschiebung von Ostersonntag auf den Ostermontag – was aber dem Verbraucherverhalten der letzten Jahre an langen Wochenenden entsprach, als die Mobilität noch nicht eingeschränkt war.

Geschirrspüler im Dauereinsatz
Bei der Nutzung von Geschirrspülern zeigt sich ein vollkommen anderes Bild. Durch Homeoffice und Homeschooling wurde mittags zu Hause gekocht und somit der Geschirrspüler, meist am frühen Nachmittag, um 24% häufiger genutzt. Die wöchentliche Nutzungsverteilung blieb dabei unverändert: Wochentage und Wochenenden weisen sowohl vor als auch nach dem Lockdown das gleiche Aktivitätsniveau auf.