24.11.2022

Spanplatten moderner produzieren

Im Jahr 1970 wurde Unterradlberg als drittes Werk der Egger Gruppe eröffnet. 2000 wurde es komplett erneuert. Nun investiert der Holzwerkstoffhersteller erneut 25 Mio. Euro in die Modernisierung der niederösterreichischen Produktionsstätte.

Das Werk Unterradlberg aus der Vogelperspektive. Es wurde 1970 eröffnet. Als damals dritter Produktionsstandort der Egger-Gruppe. Foto: Egger

Martin Wurzl, Werksleiter Technik und Produktion: „Wir versorgen nicht nur unsere eigene Produktion, sondern auch umliegende Unternehmen mit Ökostrom und Wärme.“ Foto: Egger

Bereits realisiert wurde die Erneuerung der gesamten Spanplattenproduktion. Anfang November wurde das Werk nach intensiven Wartungswochen neu in Betrieb genommen. Für das kommende Jahr ist der Ausbau der nachhaltigen Energiegewinnung geplant. Insgesamt werden 25 Mio. Euro in den Standort Unterradlberg investiert.

Ziemlicher Kraftakt
Die Produktion von Spanplatten stand im Egger-Werk im Oktober fünf Wochen lang still, um die geplanten Umbau- und Wartungsarbeiten der primären Anlagen zur Spanplattenproduktion durchzuführen. Konkret wurden die Rohplattenpresse (ContiRoll der Firma Siempelkamp) sowie die Beleimung (Firma IMAL) samt dazugehöriger Steuerung erneuert. Bis Anfang November wurde an deren Aufbau und Implementierung gearbeitet. Dabei wurde vor allem auf die interne Expertise der Egger Mitarbeiter gesetzt. Fast alle technischen Mitarbeiter des Standorts sowie auch Kollegen aus anderen Werken der internationalen Gruppe führten die Wartungsarbeiten gemeinsam mit den Monteuren von Lieferanten durch. „Die Koordination von rund 300 zusätzlichen Kollegen von Schwester- und Montagefirmen war ein ziemlicher Kraftakt. Jeder einzelne hat großartige Arbeit geleistet und wir sind wirklich stolz auf den reibungslosen Ablauf der Umbau- und Wartungsarbeiten“, berichtet Instandhaltungs- und Projektleiter Thomas Pöll.

Erdgasfreier Betrieb ab Mitte 2023
Eine weitere Investition zielt auf die momentane Energieversorgungssituation. So ist geplant, einen Wärmetauscher zu installieren, der mit Dampf aus dem bestehenden Biomassekessel betrieben wird. Dieser neue Wärmetauscher wird künftig das Thermalöl erhitzen, das für den Betrieb der Rohplattenpresse und Beschichtungsanlagen benötigt wird – ein Prozess, der aktuell noch mittels eines Gaskessels vonstattengeht. Zurzeit laufen die Detailplanungen dazu, mit einem Teil der Einbindungsarbeiten wurde bereits begonnen. „Ab der zweiten Hälfte 2023 wird ein nahezu erdgasfreier Betrieb des gesamten Standorts möglich sein“, teilt das Unternehmen mit.

Strom und Wärme produzieren
Schon bisher setzte das Werk Maßstäbe: „Wir sind stolz, unsere Energieversorgung mit unseren Biomassekraftwerken – eine der größten Anlagen Österreichs – sicherzustellen. Dafür verwerten wir Holzstaub aus der eigenen Produktion, Holzabfälle, biogene Produktionsreststoffe aus der Sägeindustrie sowie Waldhackgut aus dem Forst, die nicht mehr stofflich eingesetzt werden können. Wir versorgen nicht nur unsere eigene Produktion, sondern auch umliegende Unternehmen mit Ökostrom und Wärme“, sagt Martin Wurzl, Werksleiter Technik und Produktion. Der Standort deckt bereits heute über 90% seines gesamten Energiebedarfs mittels biogener Brennstoffe ab.

www.egger.com