22.07.2019

Bei Hausgeräten von Anfang an auf Qualität setzen

Egal ob Kaffeevollautomat, Waschmaschine oder Kühlschrank – geht etwas kaputt, heißt es meistens: weg damit und neu kaufen. Dabei lohnt es sich bei vielen Geräten, in eine Reparatur zu investieren. Auch die EU wendet sich gegen den Wegwerftrend.

Wie es um das Reparatur- und Wartungsangebot des Herstellers bestellt ist, weiß der Fachhandel. Foto: Hausgeräte + / Miele

Angekündigt wurden von den europäischen Gremien neue Ökodesign-Verordnungen für Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Waschtrockner sowie Geschirrspüler. Im Zentrum steht das Ziel, dass diese Geräte leichter zu reparieren sein sollen. Dafür müssen die Hersteller wichtige Ersatzteile über einen bestimmten Zeitraum vorhalten; für viele Produktgruppen mindestens sieben Jahre lang. Die Ökodesign-Regelungen sollen im Sommer in Kraft treten und ab Frühjahr 2021 wirksam werden. „Letztlich kommt es aber auf das Bewusstsein und Handeln des Verbrauchers an. Dieser kann bereits mit seiner Kaufentscheidung auf Energieeffizienz, Qualität und Langlebigkeit setzen“, sagt Claudia Oberascher von der Initiative HAUSGERÄTE+.

Billige Geräte sind anfälliger
In der Praxis ist ein Zusammenhang zwischen Preis und Lebensdauer des Produktes erkennbar. Das belegt unter anderem die Stiftung Warentest mit ihren Lebensdauerprüfungen, die zeigen, dass preiswerte Geräte wesentlich anfälliger für Defekte und Ausfälle sind. „Natürlich gibt es auch bei einem teuren Gerät keine Garantie dafür, dass es jahrzehntelang ohne Ausfälle funktioniert. Allerdings steckt hinter dem höheren Preis in der Regel ein anspruchsvolles und damit kostenintensives Qualitätsmanagement des Herstellers, die Produkte sind dadurch robuster und haltbarer“, erklärt Claudia Oberascher. Zudem sind für hochwertige Produkte meistens noch viele Jahre lang Ersatzteile verfügbar und auch der Fachhandel wird durch die Hersteller regelmäßig geschult, sodass diese bei einem Defekt schnell die Ursache finden und diese beheben können. Daher lohne es sich, beim Neukauf lieber etwas mehr Geld auszugeben, langfristig aber Kosten und Ärger zu sparen.

Nicht nur den Preis im Blick haben
Kaufinteressenten sollten nicht nur auf den Preis achten, sondern auch das Reparatur- und Wartungsangebot des Herstellers berücksichtigen. Der Fachhändler könne dazu ausführlich beraten und auch Auskunft über die Garantieleistungen, das Serviceangebot und die Ersatzteilverfügbarkeit geben. „Auch bei einem Schadensfall ist der Fachhändler der erste Ansprechpartner und übernimmt üblicherweise die Abwicklung der Reparatur“, erläutert Claudia Oberascher. „Bei Repair Cafés sollten Verbraucher hingegen Vorsicht walten lassen. Denn dabei handelt es sich meist um ehrenamtliche Organisationen, die keinerlei Haftung für Mängel der Reparatur übernehmen.“
Je nach Gerät lassen sich manche Verschleißteile auch durch den Nutzer leicht selbst austauschen. Angaben dazu finden Verbraucher in der jeweiligen Bedienungsanleitung. Diese steht in der Regel auch online auf der Website des Herstellers zum Download bereit. Dort finden Verbraucher immer öfter Erklär-Videos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die es noch leichter machen, defekte Teile selbst zu ersetzen.

Elektrogeräte fachgerecht entsorgen
Die richtige Entsorgung des Altgerätes hilft ebenfalls, Ressourcen zu schonen, da viele Rohstoffe wiederverwertet werden können. Auch hier ist der Fachhandel meist die richtige Adresse. Große Elektrohändler ab einer Fläche von 400 Quadratmetern sind ohnehin dazu verpflichtet, Elektrokleingeräte zurückzunehmen. Bei Großgeräten wie Waschmaschine oder Kühlschrank gilt im Handel das Prinzip „Alt gegen Neu“. Darüber hinaus können Verbraucher ihre alten Geräte bei den kommunalen Sammelstellen und Recyclinghöfen abgeben. In einigen Gemeinden wird der Elektroschrott nach vorheriger Anmeldung auch direkt vor der Haustür abgeholt.

www.hausgeraete-plus.de