16.07.2019

Die Blum-Gruppe konnte im Wirtschaftsjahr 2018/2019 erneut zulegen. Der Umsatz stieg um 48,72 Mio. Euro auf jetzt 1.887,85 Mio. Euro. Das bedeutet ein Umsatzplus von 2,6% im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017/2018.

3. Generation: Seit gut einem Jahr stehen Philipp und Martin Blum an der Spitze der Blum-Gruppe. Foto: Blum

Aktuell im Bau: Die 16. Bauetappe im Werk 4 in Bregenz umfasst 49.000 qm Nutzfläche und stellt die größte Einzelinvestition von Blum dar. Foto: Blum

Das Wirtschaftsjahr 2018/19 in Zahlen. Foto: Blum

Dabei entwickelten sich die Märkte für den österreichischen Beschlägespezialisten uneinheitlich. In Westeuropa sei die Entwicklung „eher verhalten“, in Mittel- und Osteuropa durchweg positiv. Die EU ist für Blum ein wesentlicher Stabilitätsfaktor. Hier erwirtschaftet der Beschlägehersteller aus Höchst 48% seines Umsatzes. Während Südamerika weiterhin stagniert, konnte das Traditionsunternehmen in den Märkten Nordamerikas (15% Umsatzanteil) ein gutes Jahr verzeichnen. Auch im asiatisch-pazifischen Raum blickt Blum auf eine zufriedenstellende Entwicklung mit einem guten Wachstum gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Beschlägespezialist beliefert aktuell 120 Länder weltweit und ist mit 31 Tochtergesellschaften bzw. Repräsentanzen in den internationalen Märkten vor Ort vertreten.

Mitarbeiter als Schlüssel des Erfolgs
Geschäftsführer Philipp Blum sieht die Menschen im Unternehmen als zentralen Erfolgsfaktor: „Unsere weltweiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gut vernetzt, hochmotiviert und arbeiten über Abteilungs- und Landesgrenzen hinweg eng zusammen. Sie tragen die positive Entwicklung unseres Unternehmens“, betont er die wichtige Rolle der Belegschaft. Zum Stichtag am 30.06.2019 arbeiteten 7.983 Personen international beim Beschlägehersteller. Das sind 372 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. Am 1. September dieses Jahres starten 103 neue Lehrlinge ihre Ausbildung bei Blum, darunter 25 Mädchen. Weltweit bildet Blum ab Herbst 384 Lehrlinge aus, 363 davon in Vorarlberg, 21 bei Blum USA.

242 Mio. Euro investiert
Die Gesamtinvestitionen für die Blum-Gruppe beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2018/2019 auf 242 Mio. Euro. Das neue Stanzzentrum in Dornbirn ist nun fertiggestellt, ebenso die Erweiterung des Werkes in Bregenz. In Bregenz entsteht nun im nächsten Schritt bis Sommer 2021 eine neue Produktionshalle mit 49.000 m² Nutzfläche.
Ein nicht unerheblicher Anteil der Investitionen fließt bei Blum eigenen Angaben zufolge „in den ständigen Ausbau der Marktorganisationen, um Kunden vor Ort bestmöglich bedienen zu können“. So erweitert das Unternehmen in den USA den Wareneingang und Versand sowie das Hochregallager, und in Kanada entsteht ein neuer Standort für die kanadische Tochtergesellschaft mit Lager, Büro und Schauraum. Auch in Polen startete das Unternehmen mit der Erweiterung der Verwaltung. In China, wo Blum-Kunden in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum aufwiesen, konnte man sich in der Nähe des heutigen Standorts ein weiteres Grundstück sichern. Hier plant Blum in den nächsten Jahren den Aufbau einer lokalen Montage und eines automatischen Hochregallagers. „Wir bekennen uns zu unserem Hauptstandort Vorarlberg: Hier entwickeln und optimieren wir unsere Produkte und Produktionsverfahren in acht Werken. Darüber hinaus gehen wir mit der Produktion zum Markt, wenn es aufgrund der lokalen Nachfrage logistisch sinnvoll ist. Vor 40 Jahren haben wir in den USA mit der lokalen Produktion gestartet, heute sehen wir eine ähnliche Situation in China“, erläutert Geschäftsführer Martin Blum das Vorgehen des Unternehmens.

Nachhaltig wirtschaften
In seinem Bilanzbericht betont das Unternehmen, auch den eigenen Einfluss auf die Umwelt und den Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu bewerten und mit den richtigen Maßnahmen zu verringern. Als Mitglied des Klimaneutralitätsbündnisses Vorarlberg habe man sich der Nachhaltigkeit und einem freiwilligen Beitrag zum Klimaschutz verschrieben. So nutzt Blum beispielsweise 75% der Abwärme umweltschonend zum Beheizen der Hallen und Büros. Bei der Heizenergie im Dornbirner Werk 8 setzt der Hersteller erstmals Biomasse als umweltfreundliche Energieform ein. Bereits seit 2018 bezieht das Familienunternehmen 100% des benötigten Stromes aus Wasserkraft. Geschäftsführer Martin Blum fasst die Bemühungen zusammen: „Nachhaltigkeit bei Blum bedeutet, aus innerer Überzeugung Verantwortung für unsere Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen. Das heißt für uns, erneuerbare Energien zu nutzen und unseren CO2-Ausstoß in erster Linie zu verringern beziehungsweise wenn notwendig zu kompensieren.“

Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2019/2020
Wie sich die Weltwirtschaft zukünftig entwickelt, sieht das Traditionsunternehmen mit einigen Unsicherheiten behaftet. „Global gibt es einige Zeichen, welche auf ein Abflachen der Wachstumsdynamik der letzten Jahre hindeuten“, so die Einschätzung von Geschäftsführer Philipp Blum. Der nicht geregelte Brexit schürt weiterhin Unsicherheit in der EU, ebenso wie der immer wieder aufflammende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Auch die wirtschaftliche Situation in der Türkei bleibt ungewiss. Dennoch geht Blum das neue Wirtschaftsjahr vorsichtig optimistisch an und setzt auf stete Innovationen, den Ausbau der Märkte und enge Kundenbeziehungen.

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