05.08.2017

„Modern und geradlinig“ lautete der Planungsauftrag für diese Küche. Realisiert wurde sie von der Schreinerei Beer für eine Familie aus Ingolstadt. Dank der offenen Raumstruktur auf der ersten Etage ist die Küche von überall aus zu sehen.

Harmonischer Kontrast: Prägnante aber aufeinander abgestimmte warme Farmen prägen diese Küche. Fotos: Beer

Die Wohn- und Lebensräume gehen bewusst ineinander über – und bieten dennoch eine klare Zuordnung.

Der Küchenblock mit seiner markanten Steinarbeitsfläche dient gleichzeitig als Sitzplatz. Raum für die Füße schafft ein rückseitiger Überstand.

Modern, geradlinig und qualitativ hochwertig sollte die neue Küche sein. Und exakt so haben die Planer der Tischlerei Beer die Wünsche der Familie umgesetzt.

Es sollte eine Küche zum Leben sein, in der man gern kocht und sich trotz ihrer Geradlinigkeit rundherum wohlfühlt. „Einheimische Materialien standen dabei ganz oben auf dem Anforderungskatalog, den die Familie zur ersten Besprechung mitbrachte“, erzählt Christian Beer, Schreinermeister und Geschäftsführer der Beer GmbH. Die Gestaltungsexperten der Schreinerei Beer aus der Nähe von München waren die erste Wahl der Bauherren, als es darum ging eine schlichte, stilvolle Küche mit warmen Materialien und modernem Touch zu entwerfen.

Stein aus dem Altmühltal

So wurden die Arbeitsplatten aus einer Juraplatte gefertigt. Der edel wirkende cognacfarbene Stein wird im bayerischen Altmühltal abgebaut. Zwar findet sich immer wieder „Feinsteinzeug in Juraoptik“, aber die Optik und Haptik des echten Steins ist beispiellos. Diese grau-braune Farbgebung mit hellen und dunk­len fossilen Einschlüssen fasziniert auf den ers­ten Blick. Echter Jurastein, das war es, was die Familie begeisterte. Die Juraplatte wurde sandgestrahlt und gebürstet.
Weitere anspruchsvolle Verarbeitungsdetails finden sich beim mittig platzierten Küchenblock – dem zentralen Küchenelement. So wurden die Inselecken auf Gehrung gearbeitet. Auf der raumliegenden Seite läuft der Stein bis zum Boden. Im Sitzbereich schafft ein rückseitiger Überstand Raum für die Füße.
Das Cerankochfeld inklusive Muldenlüfter wurde flächenbündig in den Stein integriert. Auch die Unterbauspüle auf der gegenüberliegenden Seite wurde so montiert. „Es sollte wirklich pflegeleicht sein und gleichzeitig wertig wirken“, bestätigt Beer. Aber hier stimmt nicht nur die Optik. Die Halbinsel wurde durchgehend mit Schubkästen auf Vollauszügen mit „Soft-Stopp“ ausgestattet.
Die offene Raumstruktur mit durchgehendem Eichenparkett, das besonders gut zur Optik der Arbeitsfläche aus Jura-Stein passt, lässt viel Licht in den Küchenbereich. Für zusätzlichen Stauraum und als mittig gesetzter Sichtschutz wurde ein raumhohes Hochschrankelement in eine extra gefertigte Trockenbaunische integriert. Während der gemeinsamen Planungsgespräche fand die Familie in der hauseigenen Ausstellung und der umfangreichen Materialbibliothek der Schreinerei weitere Werkstoffe, die ihrer Vorstellung entsprachen. So wurden die Fronten in einer anthrazitgrauen Schleiflackierung gefertigt. Eine durchgehend gefräste Grifffuge mit dem Türöffnungssystem „Push-to-Open“ bietet die gewünschte Geradlinigkeit in der Optik, ohne die Funktion zu beeinträchtigen. Da die Familie großen Wert auf die Linienführung der Möbel und ein schlüssiges Raumbild legte, waren solche Details wichtig.

Ergonomisch und „wohngesund“
Rückenfreundlich auf Griff- und Sichthöhe finden sich Backofen und Dampfgarer. Auch der Kühlschrank mit Gefrierfach und 0-Grad-Zone wurden hier integriert. Im mittleren Bereich wurde Platz für ein Vorratsdepot geschaffen. Innenauszüge sowie höhenverstellbare Fachböden erleichtern die Organisation.
Für die Familie zählte allerdings nicht nur Optik und Funktion, auch das Thema Gesundheit wurde angesprochen. Da die Schreinerei Beer standardmäßig nur mit sogenannten wohngesunden Lacken arbeitet, war die Familie zufrieden. Zertifizierte Lacke, welche sogar für Kinderspielzeug verwendet werden dürfen, veredeln die Oberflächen der neuen Familienküche.

Stauraum auf allen Ebenen
Auf der einen Seite der Halbinsel bietet ein Hängeboard weiteren Stauraum. Schübe für Geschirr lassen die Ess- und Kochutensilien stilvoll verschwinden. Auch hier wurde die ausgewählte Schleiflackierung in Anthrazitgrau verwendet. Die andere Seite der Halbinsel führt den Arbeitsbereich fort. Eine Edelstahlspüle als Unterbau, eine hochwertige Armatur sowie eine vollintegrierte Spülmaschine ergänzen das Gesamtbild. Im Bereich der Küchenspüle arbeiteten die Planer ebenfalls mit Schubkästen. Hochschwenkbeschläge bei den Oberschränken ermöglichen das Arbeiten an der Arbeitsplatte auch mit geöffnetem Oberschrank. „Die Farben der Fronten und der Arbeitsplatte sollten eine maximale Langlebigkeit in perfekter Optik bieten und gleichzeitig zur naturnahen Gestaltung des gesamten Hauses passen“, erläutert der Planer.

Lebensfroher Farb-Kontrast
Ein weiteres optisches Highlight bietet die Rückwand aus Glas in intensiver Farbe als wirkungsvoller Kontrast zu den grau-braunen Oberflächen der Fronten und Arbeitsplatten. Die Glasfläche selbst besteht aus Einscheibensicherheitsglas. Um auch hier die durchgehende Linienführung zu gewährleisten, wurde das Glas in einem Stück farbig lackiert und die Steckdosen in die Fläche integriert.
„Wichtig war den Bauherren ein freundlicher Raumcharakter. Hätten wir für die Nischenrückwand einen Grauton verwendet – wäre das Gesamtbild zwar auch sehr stimmig gewesen, allerdings in einem ganz anderen, weniger lebensfrohen Stil“, erklärt Beer die Farbwahl. Gleichzeitig erhält die Küche nur durch den Austausch der Rückwand einen ganz neuen Stil. Wenn sich die Familie also eine Veränderung wünscht, ist diese relativ einfach zu realisieren. Aber im Moment beherrscht ein intensiver Orange-Ton Rückwand, Hocker und Gardinen und bildet damit einen feinsinnigen Akzent zu den Küchenoberflächen, dem Parkett und dem Weiß der Wände. Und da Orange laut Farbpsychologie den Appetit und die Geselligkeit fördert, eine perfekte Wahl.

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