11.10.2016

Eine Million Dampfgarer aus Bünde

Im Miele-Werk in Bünde wurde jetzt der einmillionste Dampfgarer produziert. Mit dieser Zahl verbunden ist eine Erfolgsstory, denn noch vor 20 Jahren waren Haushaltsdampfgarer Exoten in der Küche.

Werkleiter Dr. Uwe Brunkhorst (Foto rechts) freut sich mit den Beschäftigten aus der Montage im Werk Bünde über den einmillionsten produzierten Dampfgarer. Das Gerät ist ein Dampfgarer mit vollwertiger Backofenfunktion. Der „DGC XL“ in Edelstahl ist einer der Bestseller aus dem Miele-Portfolio. Foto: Miele

„Bünde ist sozusagen die Wiege des Dampfgarens wie wir es heute kennen“, sagte Werkleiter Dr. Uwe Brunkhorst anlässlich eines Fototermins mit den Beschäftigten in der Dampfgarer-Montage. „Eine Million Geräte ist schon ein Meilenstein, die zweite Million wollen wir aber in deutlich kürzerer Zeit schaffen“, so der Werkleiter. Dieser Optimismus ist nicht unbegründet, denn allein 2016 wird Miele annähernd 90.000 Dampfgarer und Kombinationsgeräte mit Dampf verkaufen. Danach hatte es vor 20 Jahren zunächst nicht ausgesehen, wurden doch jährlich erst vierstellige Stückzahlen abgesetzt.

1983: Der erste Dampfgarer für den Haushalt
Bei der Frage „Wer hat´s erfunden?“ ist die Antwort für den Gütersloher Hausgerätehersteller eindeutig, denn 1983 brachte die Marke imperial in Bünde den ersten Dampfgarer für den Hausgebrauch auf den Markt. Dieses Gerät arbeitete mit Druck und erforderte einen vergleichsweise hohen Installationsaufwand – ein Grund, warum der Durchbruch noch lange auf sich warten ließ. Das änderte sich erst, als Miele seinen damaligen Lieferanten imperial übernahm. Innerhalb weniger Jahre wurde in Bünde der erste drucklose Dampfgarer entwickelt, der unter der Bezeichnung „DG 163“ 1998 in den Handel kam. Das Miele-Gerät war mit einem Wassertank ausgestattet, konnte mit einem Schuko-Stecker angeschlossen werden und war so einfach in Küchen nachzurüsten. Auch hinsichtlich der Kochgewohnheiten brauchte es keine Umstellungen, denn bei diesem drucklosen Garer entsprachen die Garzeiten etwa denen beim Kochen im Topf.

Bestätigung durch wissenschaftliches Gutachten
Einen weiteren Schub erfuhr das Garen in Dampf durch ein wissenschaftliches Gutachten, erstellt an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und an der Universität Koblenz-Landau. Die Untersuchungen belegen, so das Unternehmen, dass Garen im Miele-Dampfgarer dem traditionellen Kochen „deutlich überlegen“ sei: Es gehen weniger Vitamine verloren und Geschmack, Sensorik sowie Aussehen der Speisen werden nach dem „Dampfbad“ deutlich besser bewertet. Entsprechenden Wiederhall fand die neue Zubereitungsart fortan auch in den Medien.

Ausbau zum Kompetenzzentrum
Ab 2001 baute Miele das Werk in Bünde zum Kompetenzzentrum für Dampfgarer, Kochfelder und Wärmeschubladen aus, das heißt, die Entwicklung und die Produktion für diese Produktbereiche liegt in Bünde. In den Folgejahren machte Miele „Dampf“, mit einem Standgerät (2003), 2006 mit dem ersten Dampfgarer mit Backofenfunktion und 2009 mit einer neuen Montagehalle für die Dampfgarer-Fertigung. Jüngste Produkte der „Familie“ sind die Dampfgarer mit Mikrowelle – Kombigeräte, die beide Zubereitungsarten beherrschen.

Mehr Varianten, weniger Fehler
Hergestellt werden die Dampfgarer im Werk nach modernen Fertigungsmethoden, das Stichwort „Industrie 4.0“ ist den Beschäftigten dabei längst geläufig: Ein Mitarbeiter baut ein Gerät komplett auf, Unterstützung findet er dabei auf einem Tablet, das stationsweise die Montageschritte abbildet. Vorteile: Trotz steigender Variantenvielfalt sinkt die Fehlerquote bei der Montage, und die Beschäftigten sind schneller mit neuen Aufgaben vertraut. Moderne Kommunikationsmittel in Form von Apps auf Tablets stehen auch den Gruppenleitern für die Personalplanung zur Verfügung und erleichtern die Fehlerauffindung und -behebung an der Reparaturstation.
Im Bünder Werk sind rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter 35 Auszubildende. Auf rund 40.000 Quadratmeter Produktionsfläche entstehen pro Jahr etwa 400.000 Kücheneinbaugeräte.

www.miele.de