25.07.2017

Pino-Gläubiger wehrt sich gegen Alno-Aussage

Letzte Woche kündigte die Alno den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die pino Küchen GmbH an. Als Grund wurden Differenzen mit einem Gläubiger aus Liechtenstein genannt. Dazu gibt es eine „Klarstellung“ der Liechtensteiner Gesellschaft First EPA Holding AG.

„Die Alno AG hat am 21.07.2017 in einer Ad-hoc-Meldung angekündigt, dass die pino Küchen GmbH am gleichen Tag einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung stellen wird. Darin wurde u.a. behauptet, dass dieser Schritt notwendig geworden sei, da die Verhandlungen mit den Gläubigern der pino Küchen GmbH, unter anderem einer Liechtensteiner Gesellschaft, bisher zu keiner Einigung geführt haben.

Die First EPA Holding AG, als angesprochene, aber nicht genannte, Liechtensteiner Gesellschaft, stellt in einer Mitteilung wie folgt klar: Diese Darstellung ist irreführend. Die First EPA Holding AG ist der größte Gläubiger der pino Küchen GmbH. Sie hat der ALNO AG am 20.07.2017 ein Angebot zum Kauf der Anteile an der pino Küchen GmbH unterbreitet. Dieses Angebot war geeignet eine Insolvenz der pino Küchen GmbH zu vermeiden und sie mit neuem Kapital auszustatten. Die First EPA Holding AG will die Fortführung der pino Küchen GmbH außerhalb der Insolvenz erreichen und damit zum Erhalt der Gesellschaft und ihrer Arbeitsplätze beitragen.
Die ALNO AG, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Denkhaus, war bislang nicht bereit, mit der First EPA Holding AG über dieses Angebot zu verhandeln und hat trotz des Angebots und der damit verbundenen Möglichkeit das Insolvenzverfahren abzuwenden, noch am Freitag, den 21.07.2017 den Insolvenzantrag für die pino Küchen GmbH gestellt.

Zudem fordert RA Denkhaus mit Schreiben vom 20.07.2017 die First EPA Holding AG auf, ihre Forderungen gegen die pino Küchen GmbH im Umfang von rund EUR 22,7 Mio. an die Tahoe Investors GmbH für einen Kaufpreis von EUR 1,00 mit Besserungsschein zu übertragen. Die Tahoe Investors GmbH gehört der Hastor-Gruppe. Der angebotene Besserungsschein ist sowohl zeitlich, als auch im Umfang stark limitiert. So ist er auf max. 10 % des Nominalwertes der Forderungen von EUR 22,7 Mio. beschränkt und soll nicht auf die pino Küchen GmbH, sondern auf die Tahoe Investors GmbH, bezogen sein, dem Erwerber-Vehikel der Hastor-Gruppe. Das Angebot zielt darauf ab, die First EPA Holding AG als größte Gläubigerin der pino Küchen GmbH durch die Hastor-Gruppe zu ersetzen, um auf diese Weise die pino Küchen GmbH unter die unmittelbare Kontrolle der Hastor-Gruppe, unter Ausschluss externer Gläubiger, zu bringen.

Dadurch werden nach Ansicht der First EPA Holding AG weder die Interessen der Gesellschaft noch der Gläubiger oder gar der Mitarbeiter gewahrt. Daher macht die First EPA Holding AG öffentlich, dass sie unverändert bereit ist, mit der ALNO AG und ihrem Verwalter Herrn RA Denkhaus über ihr Angebot zum Kauf der Anteile an der pino Küchen GmbH zu verhandeln.“

- Vorstand der First EPA Holding AG –