01.10.2016

Blum startet effizientes Logistik-Konzept

Beschlägehersteller Blum hat gemeinsam mit Partnern aus der Logistikbranche ein neues Konzept entwickelt. Es soll helfen, leere Bahncontainer im internationalen Warenverkehr zu reduzieren und die Liefersicherheit für Kunden weiter erhöhen.

Blum verfügt beim Werk 7 in Dornbirn über einen eigenen Bahnanschluss. Hier werden die Container zum Versand in die großen Nordseehäfen beladen. Foto: Blum

Die eingebundenen Partner (Foto von links): Bojan Kostic (Gebr. Weiss), Christophe Mille und Melanie Koblinger (beide Blum), Darko Plahuta und Michael Kramer (beide Gebr. Weiss), Ingmar Blum (Blum), Karl Svoboda (GF Wuppermann), Christian Wäger und Michael Geiger (beide Blum). Foto: Blum

Keine leeren Container von den großen Nordsee-Häfen per Bahn zurück zu Blum nach Vorarlberg zu schicken – das war der ehrgeizige Anspruch des neuen Konzeptes. Beteiligt an Entwicklung und Umsetzung dieser umweltfreundlichen Maßnahme waren die Logistik-Experten von Blum in Höchst mit fünf wichtigen Logistik-Partnern. Gemeinsam wurde ein neues Bahn-Rundlauf-Konzept realisiert und seit Mai ist es auf Schiene. Mit an Bord sind internationale Logistiker: Gebrüder Weiss Wolfurt, die österreichische Bundesbahn mit Rail Cargo, der europäische Stahlanbieter Wuppermann und die zwei international agierenden Reedereien Hapag Lloyd und Independent Container Line Antwerpen (ICL).

Ökologie und Ökonomie vereint
Blum beliefert Kunden aus aller Welt über die großen norddeutschen Seehäfen und auch über Rotterdam und Antwerpen. Im Werk 7 in Dornbirn sorgt ein eigener Bahnanschluss dafür, dass die Beschläge ressourcenschonend per Bahncontainer in die Seehäfen und weiter zu den internationalen Kunden gelangen. Die Herausforderung dabei: Leere Container, die von Blum zum Beladen nach Vorarlberg angefordert werden, mit entsprechendem Frachtgut zu füllen und so Leerfahrten – wo immer möglich – zu vermeiden. Seit Mai ist man in der Vorarlberger Logistikbranche diesem Anspruch ein gutes Stück näher gekommen. Denn der Stahlanbieter und Blum-Lieferant Wuppermann nutzt die leeren Container, um seine Stahllieferungen von seinem Standort Moerdijk (Niederlande) zu Blum nach Vorarlberg zu transportieren. „Das zunehmende Wachstum außerhalb Europas verändert die Warenströme und verlagert sie immer mehr auf Container-Verkehre. Mit unserer großen Container-Erfahrung können wir den langjährigen Kunden Blum und seine Bedürfnisse gut bedienen und entsprechende Mengen nach Vorarlberg verfrachten. Wir haben für dieses neue Bahn-Konzept auch in entsprechendes Verlade-Equipment investiert", erklärt Carl Swoboda (GF Wuppermann), warum der Stahlanbieter mitmacht. „Wir freuen uns sehr, dass das neue Konzept nun im wahrsten Sinne des Wortes ,auf Schiene’ ist. Denn es beweist eindrücklich, dass auch für uns Logistiker die Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch ist. Diese Maßnahme belegt unser Bemühen um nachhaltige, geschlossene Prozesse“, erklärt Ingmar Blum (Blum Transportlogistik).

Dienstleister mit an Bord
Gebrüder Weiss und Rail Cargo waren und sind als wichtige Dienstleistungspartner mit eingebunden. „Diese maßgeschneiderte Transportlösung ist nicht nur kosteneffizient, sondern vor allem auch nachhaltig. Mit den Blum-Wuppermann-Transporten erzielen wir schon jetzt eine 50-prozentige Auslastung der Zugsysteme von und zu den Seehäfen im Norden“, beschreibt Michael Kramer (Gebrüder Weiss), die Bedeutung des individuellen Bahn-Rundlauf-Konzeptes. Bei Rail Cargo (ÖBB) ist man vom Erfolg ebenso überzeugt. „Wir, die ÖBB, können unseren Kunden seit Mai die erste und einzige Zuganbindung nach Rotterdam anbieten. Doch die Strecke steht und fällt natürlich mit der Auslastung der Züge“, schildert Christopher Müller (Rail Cargo) eine Herausforderung dieses logistischen Zusammenschlusses. Eine wichtige Rolle kommt dabei dem Güterbahnhof Wolfurt zu. „Die besten Konzepte werden zu einer cleveren Logistiklösung, wenn die richtigen Leute kooperieren und wissen, wann und wo sie sich am besten einbringen. Nur so kann Logistik funktionieren“, erklärt Bernhard Meusburger (Terminal Wolfurt).

www.blum.com